Appel-Wieland Daniela
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Samy, der Überflieger

CHRONISCHES NIERENVERSAGEN DER KATZE - DIE UNERKANNTE GEFAHR


Kater Mickey saß entspannt auf meinem Untersuchungstisch und musterte mich würdevoll. „Man sieht ihm seine dreizehn Jahre nicht an“, meinte ich, während ich ihn hinter den Ohren kraulte. „Wie geht es denn dem alten Knaben?“

Mickey`s Besitzerin berichtete ausführlich über Verdauung und Harnabsatz, seine Spiel- und Ruhephasen und über seinen Appetit. „Alles bestens“, erzählte sie,“ beruhigend finde ich auch, dass er in letzter Zeit mehr trinkt als früher. Ich weiß ja, dass das im Alter wichtig ist !“

Bezug nehmend auf diese letzte Bemerkung erklärte ich, dass gesteigerter Durst bei Katzen immer ein Alarmsignal bedeutet. Häufigste Ursache, neben Zuckerkrankheit, Leber- und Pankreasleiden, ist die sogenannte CNI, die chronische Niereninsuffizienz der Katze.

Ich nahm Mickey, der es tapfer über sich ergehen ließ, eine kleine Menge Blut ab und das Ergebnis war eindeutig : Mickey litt an CNI, wie so viele seiner Altersgenossen.

Was passiert bei der CNI ?

Ungefähr 200.000 Nephrone ( kleinste Filterröhrchen im Nierengewebe) beseitigen die Abfallprodukte des Körpers, scheiden diese mit dem Urin aus und regulieren damit auch den Wasserhaushalt. Bei einer Schädigung dieses Filtersystems kann die Niere den Urin nicht mehr konzentrieren, das Tier verliert zu viel Flüssigkeit und muß entsprechend mehr trinken. Die sich ansammelnden Abfallstoffe, vor allem aus dem Eiweißstoffwechsel (Fleischfresser !) vergiften chronisch den gesamten Organismus. Es kommt zu Abmagerung, Blutarmut, Erbrechen, Apathie. Da das Nierengewebe nicht regenerierbar ist, führt die CNI immer zum Tod des Patienten. Bei der Katze ist die CNI mittlerweile die zweithäufigste Todesursache !

Das Tückische an dieser Erkrankung ist ihr schleichender Verlauf : Wird der gesteigerte Durst, das erste für ihn wahrnehmbare Symptom, vom Patientenbesitzer festgestellt, sind die Nieren schon zu zwei Drittel zerstört !

Wesentlich früher kann die CNI durch regelmäßig durchgeführte Blutuntersuchungen erkannt werden, empfohlen vor allem für Katzen ab dem zehnten Lebensjahr . Drei Substanzen geben Aufschluss über den Zustand der Nieren : Harnstoff, Kreatinin und Phosphat. Die Höhe der einzelnen Werte erlaubt eine Prognose des Krankheitsfortschrittes und damit der Lebensdauer.

Was sind die Ursachen der CNI ?

Mickey`s Besitzerin fragte besorgt, ob sie denn bei der Fütterung etwas falsch gemacht hätte. Ich konnte sie beruhigen, denn deutliche Zusammenhänge mit der Art der Ernährung wurden in verschiedenen Studien nicht bewiesen. Eine Rolle spielen vielmehr frühere Nierenschädigungen durch Infektionen oder Vergiftungen, genetische Disposition ( auch jüngere Katzen können erkranken), chronische bakterielle Herde im Körper, z. B. Zahnfleischentzündung durch massiven Zahnsteinbefall, Bluthochdruck und vor allem die gestiegene Lebenserwartung unserer Hauskatzen.

Zur Diagnose der CNI

Prüfung der Urin - Konzentration, Blutdruckmessung, aber vor allem die Blutuntersuchung sind die einzigen Methoden, um eine CNI zu erkennen, noch bevor die Katze äußerlich krank wirkt. Je eher die Diagnose erfolgt, desto grösser sind die Chancen, den Verlauf zu verlangsamen und damit der Katze noch ein paar glückliche und aktive Jahre zu schenken.

Tierbesitzer und Tierarzt können hier vertrauensvoll und erfolgreich kooperieren.

Die Therapie der CNI

Sie besteht aus drei verschiedenen Elementen, die je nach Schweregrad der Erkrankung zum Einsatz kommen.

  1. Verringerung der Abfallprodukte, um die Nieren zu entlasten : Spezielle Fertig-Diäten mit einem geringen, aber sehr hochwertigen Eiweiß- und reduziertem Phosphoranteil. Geschmacklich bleiben für verwöhnte Katzengaumen ( fast ) keine Wünsche offen, die Auswahl ist inzwischen groß.

  2. Unterstützende Medikamentengabe : Aus der Schulmedizin haben sich Infusionen bewährt, die vor allem bei fortgeschrittener Erkrankung zum Einsatz kommen. Alternativ oder zusätzlich wende ich eine homöopathische Kombinationstherapie aus Injektionen und Tabletten an. Das individuelle Behandlungsschema ( 1 bis 3 Injektionen pro Woche, Tabletten täglich ) wird mit dem Besitzer besprochen und bis zur Normalisierung des Trinkverhaltens angewandt. In bestimmten Fällen sind auch blutdrucksenkende, sogenannte „ACE – Hemmer“ hilfreich.

  3. Liebevolle Zuwendung, Aufmerksamkeit und eine stressarme Umgebung.

Bei Mickey`s Frauchen brauchte ich mir um Punkt 3 keine Sorgen machen.

Mickey selbst akkzeptierte seine Diät ohne grosses Murren und gewöhnte sich rasch an die fast schmerzlosen Spritzen. Die zerpulverten Tabletten frass er im Naßfutter mit, ohne es zu merken. Nach sechs Monaten kontrollierten wir seine Blutwerte. Sie waren stabil, sein Durst hatte sich normalisiert und damit seine Prognose deutlich verbessert.

CNI ist nicht heilbar, aber früh genug erkannt und mit der richtigen Therapie behandelt, kann der progressive Verlauf gestoppt werden. Das schenkt den erkrankten Katzen eine bessere Lebensqualität in Verbindung mit einer gesteigerten Lebenserwartung.




Aktionstag
„Impfen für Afrika“
am Dienstag, den 12.Mai 

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Impfen Für Afrika 2009



Die „Tierärzte ohne Grenzen“ engagieren sich seit 1991 in Entwicklungshilfeprojekten, speziell im Sudan, in Kenia und Uganda.

 

Der Dürre begegnen

Der Norden Kenias und die angrenzenden Regionen der benachbarten Länder Somalia, Uganda und Äthiopien sind wiederkehrend von starken Dürren betroffen. Diesen folgen oft sintflutartige Überschwemmungen, die durch heftige Regenfälle im Hochland Äthiopiens verursacht werden. Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen, die durch das Wetterphänomen "El Niño" erklärt werden, sind diese Gebiete nur sehr eingeschränkt für die Feldwirtschaft geeignet. Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Tierhaltung. In Dürrezeiten ist der Verlust von Tieren hoch, die Konflikte um die wenigen Wasserstellen verschärfen sich. Unzählige Menschen leiden extremen Hunger oder verlieren ihre Lebensgrundlage. Wird das Ausmaß einer Dürre in vollem Umfang sichtbar, ist die Hilfe von außen zwar wichtig, erfolgt aber häufig zu spät. Die schlechte Infrastruktur in den Regionen verschlimmert die Situation zusätzlich.

Dürren lassen sich nicht verhindern, ihre negativen Auswirkungen lassen sich aber eindämmen. Seit Anfang 2008 beteiligt sich Tierärzte ohne Grenzen e.V. an drei Projekten, die es der lokalen Bevölkerung vor Ort ermöglich sollen, den Folgen von Dürren besser zu begegnen. Die Projekte werden von der Europäischen Union (ECHO und Europäische Kommission) gefördert.

Ziel der Projekte ist es, die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung durch eine Verminderung der Auswirkungen von Dürren zu verbessern. Außerdem sollen die Handlungsmöglichkeiten der betroffenen Menschen in Dürrezeiten gestärkt werden.

Als Aktivitäten stehen der Aufbau eines regionalen Frühwarnsystems sowie der Bau von Dämmen und anderen Wasserstellen im Mittelpunkt. So wird auch das Konfliktpotential gemindert, das sich aus der herrschenden Wasserknappheit ergibt. Darüber hinaus entstehen private Dienstleistungssysteme (kommunale Kleinkreditsysteme, Feldschulen für Nomaden, Tiergesundheitssysteme), die alternative Einkommensquellen schaffen und die Versorgung mit Basisdiensten verbessern.


Impfen für Afrika 08 pictureservletjpg  Auch die Presse schaute vorbei !


Von den Impf – Einnahmen dieses Tages spendet jeder Tierarzt
die Hälfte an die Tierärzte ohne Grenzen.

2008 beteiligten sich 716 Tierarztpraxen und spendeten insgesamt


107.113, 54 Euro


Herzlichen Dank an alle Patientenbesitzer, die mich bei der Impf - Aktion 2008 unterstützt haben !!

Sicher sind Sie auch 2009 gerne wieder dabei ! Die Sprechstunde am Aktionstag beginnt um 16 Uhr !


Wenn mein Tier stirbt...

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Jedes Leben, auch das unseres Tierfreundes, geht irgendwann zu Ende. Wir wünschen uns alle, dass er friedlich und ohne Schmerzen einschläft und aus diesem Schlaf einfach nicht mehr erwacht. Leider wissen wir aus Erfahrung, dass dieser Wunsch selten in Erfüllung geht. In den meisten Fällen müssen und sollten wir selbst bestimmen, wann wir uns von unserem treuen Gefährten trennen. Selbst wenn das Tier unheilbar krank, altersschwach oder beides ist, fällt es uns sehr schwer, die Entscheidung über den richtigen Zeitpunkt zu treffen.

Als kleine Hilfestellung möchte ich zwei wichtige Kriterien erwähnen :

- Ist die Lebensqualität Ihres Freundes soweit erhalten, dass er am Tagesablauf Anteil nimmt, Freude äußert, sei es über ein Wiedersehen mit Ihnen oder über eine leckere Mahlzeit, und in seiner Bewegungsfähigkeit nicht komplett eingeschränkt ist ?

- Sind Sie sicher, dass eventuell vorhandene Schmerzen medikamentös beherrscht werden können ?

Falls Sie beide Fragen mit „Nein“ beantworten müssen, sollten Sie sich mit dem Gedanken vertraut machen, Ihrem Freund einen würdevollen, sanften und schmerzlosen Tod zu ermöglichen.

Diese Entscheidung können wir Ihnen nicht abnehmen – niemand kennt Ihr Tier so gut wie Sie selbst – aber wir können und möchten Ihnen beratend und klärend zur Seite stehen und die Verantwortung mit Ihnen teilen.

Selbstverständlich begleiten Sie Ihr Tier auf seinem letzten Weg, sei es in der Praxis oder in seiner vertrauten Umgebung zu Hause.

Alle, die vor einem solchen grossen Verlust stehen, oder ihren Tierfreund gerade verloren haben, finden vielleicht ein wenig Trost und Hoffnung in dieser kleinen Geschichte……… (hier klicken )

 
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